22 Juni 2019

KYOTO

Wo fang ich an, wo hör ich auf?

Wenn ich in Tokyo erzählt habe, dass ich noch nach Kyoto fahre, hieß es immer gleich: „Kyoto ist so schön! Viel schöner als Tokyo.“ 
Ok, habe ich mir gedacht. Ganz schön hohe Messlatte. 😉

In meinen Augen ist Kyoto einfach total anders. Es gibt unzählig viele traditionelle Tempel und Schreine. Schon alleine das Viertel Gion versetzt einen in die Vergangenheit. Und wenn einem dann auch noch eine echte Geisha über die Füße läuft…




Auffällig sind auch die vielen Touristen. Und damit meine ich nicht nur die westlichen Touristen. Nach Kyoto reisen sehr viele Japaner. 


The Millenials – Kapselhotel

Auch ein sehr cooles Kapselhotel. Man verfügt über 1,40cm Betten (Yeah!), die man bequem per iPod zum Sofa aufrichten kann. Den Koffer packt man unter das Bett auf ein Art Rollbrett, damit man immer alles griffbereit hat. Per Jalousie schließt man die Kapsel. 
The Millenials

The Millenials


The Millenials

The Millenials

Praktisch: Man kann sich auch per iPod wecken lassen. D.h. das Licht geht in der Kapsel langsam an und wenn man möchte, richtet sich auch das Bett auf. Also alles schön geräuschlos, damit der/ die Schlafnachbar(in) nicht geweckt wird. 

iPod Steuerung

Dazu gibt es auch noch eine Art „Goodie Bag“ mit Handtuch, Zahnbürste, Kamm, usw. Fahrräder kann man sich auch ausleihen (Es wird dort so viel Rad gefahren!). Ein wirklich tolles Konzept.

Achja – und von 18:30 – 19:30 Uhr gibt es Freibier. 😋


DAY 1

Fushimi Inari Taisha (Orange Gates)

Der Klassiker! 
Jeder von uns hat das Emoji auf seinem Handy. Das orangene Tor: ⛩

Fushimi Inari
Fushimi Inari
Möchte jemand seine Zukunft wissen? Per Handy App wird dann alles übersetzt. 😁

Überall kann man lesen, dass man relativ früh dort sein soll, da es sonst nur so von Touristen wimmelt. Äh ja – es war voll. SOOOOOO voll! Natürlich war ich nicht um 8 Uhr in der Früh dort (schließlich bin ich im Urlaub). Aber bereits um 10 Uhr war es unmöglich ein Foto, ohne einer Person darauf zu schießen. Dazu war es auch noch richtig heiß. Ich habe geglänzt wie ein kleines Speckschweinchen.

Fushimi Inari
Fushimi Inari - Inkl. Touristen
Der klägliche Versuch alleine auf einem Foto zu sein...

Vor Ort spricht mich auf einmal ein kleiner Junge an, ob er mich interviewen dürfte. Auf einmal stand ich umzingelt von einer Schulklasse, welche mit ihrem Englischlehrer einen Ausflug nach Fushimi gemacht haben. Jeder musste eine Frage vorlesen und meine Antworten wurden schriftlich festgehalten (What’s your name? Where are you from? What do you like about Japan? And many more…) 

Am Ende gab es noch ein Erinnerungsfoto und als Dank wurde mir eine Postkarte mit einer kleinen Notiz überreicht. Das war so süß!

Irgendwie falle ich gar nicht so auf ... 😂
 
😍

Dann ging es zu den Orange Gates. Und zwar bergauf! Das hatte ich irgendwie nicht auf dem Schirm. Schön mit Flip-Flops bin ich die knapp 800 Stufen gelaufen, um durch alle 1.000 Tore zu gehen. 

Fushimi Inari
Fushimi Inari
Irgendwann war es mir zu voll und ich bin an einer Abzweigung einfach mal rechts ins Grüne abgebogen. Also dort war auch ein Weg. Nicht, dass Ihr denkt ich bin querfeldein gelaufen. 😊 Und siehe da, auf einmal stand ich mitten in einem Bambus Wald.

Bamboo Forest

Bamboo Forest

Bamboo Forest
Nach meinem kurzen Abstecher zum Bambus Wald ging es wieder zurück zur Haupt-Route. Je weiter man den Berg hochgestiegen ist, desto leerer wurde es. Das war eine willkommene Abwechslung. Allerdings sind weiter oben auch immer mehr Warnschilder bezüglich Affen aufgetaucht. Das fand ich dann eher nicht so gut (@Sophie: Das ist jetzt was für dich 😅). 

Watch out for monkeys 🐒

Fushimi Inari
Irgendwann war die Hitze nicht mehr zu ertragen und ich habe mir ein Eis gegönnt… 

Matcha Eis :)

Mit meinem Eis in der Hand bin ich weitergelaufen, bis mir aufgefallen ist, dass ich ganz alleine auf dem Pfad war. Auf einmal hat es oben im Baum geraschelt und ich habe mir nur gedacht: „Hilfe, ein Affe!“. Panisch bin ich in die andere Richtung gerannt, bis ich wieder unter Leuten war. In Sekundenschnelle habe ich nun mein restliches Eis verschlungen, da ich Angst hatte, Affen könnten sehen, dass ich was zu essen habe. 😂😂😂 Wie bekloppt.

Danach konnte ich den Weg irgendwie nicht mehr so entspannt genießen und ich war froh, als ich wieder unten war. Aber nach gut vier Stunden hat es dann auch gereicht mit den orangenen Toren. 😊


Daigo-Ji (UNESCO Weltkulturerbe)

Laut Google wäre ich mit dem Bus direkt zum Daigo-Ji Tempel gekommen. Aber Bus war dann doch ein Level zu hoch für mich. Also: rein ins Taxi.

Am Daigo-Ji angekommen war ich fast alleine. Ich habe mich dann erstmal gefragt, ob ich hier richtig bin, da ich kaum jemanden gesehen habe. Aber ich war richtig. Und es war so schön! 

Daigo-Ji
Wo sind nur alle Leute?

Daigo-Ji

Resting Man at Daigo-Ji :)

Beim japanischen Garten hatte ich dann meinen offizielen „Japan Moment“. Das war so unbeschreiblich schön. Genau so habe ich mir Japan vorgestellt. Mit der Brücke, dem See, dem asiatischen Dach, eingebettet im grünen Garten. Hach.

Daigo-Ji 💕

Gion – Geisha Viertel

Nach Fushimi und Daigo-Ji war ich ganz schön platt. Aber ich wollte unbedingt noch einen Blick auf eine echte Geisha erhaschen. So ging es auf direktem Wege nach Gion. Dem Viertel, in dem es heute noch echte Geishas gibt. Wenn man die beliebte Hanami-koji Straße entlangläuft, sieht man rechts und links Schilder, welche daraufhin weisen, dass man Geishas weder ansprechen noch anfassen darf. 

Beim entlang laufen merkt man, wie jeder Tourist bzw. jede Touristengruppe (Jaaaaa, es war mal wieder richtig voll) darauf gewartet hat, dass eine Geisha aus den hinter Holz verriegelten Teestuben heraustreten könnte. Aber nichts ist passiert. 

Gion
Gion

Gion

Mir war das dann irgendwann zu doof und ich bin einfach in die Seitengassen eingebogen, um ein paar Fotos von den Häusern zu schießen. So langsam ging die Sonne unter und ich musste die Einstellungen an meiner Kamera verstellen – läuft auf einmal eine Geisha vor mir aus der Türe heraus. Whaaaaaaat?
Das hier ist eine Maiko. D.h. eine Geisha in der Ausbildung. Zu erkennen am aufwendigen Haarschmuck.

Maiko

Schnell zwei Bilder geschossen und schon war sie ums Eck verschwunden. Wie angewurzelt, konnte ich mein Glück gar nicht fassen. 

Nach ein paar Sekunden habe ich mich wieder gesammelt und was passiert? Läuft noch eine Geisha aus genau demselben Haus heraus. 

Das ist eine richtige Geisha. Zu erkennen an der "schlichten" Frisur.

Geisha

Also Ihr denkt bestimmt, ich spinne oder so. Aber die sehen wirklich atemberaubend aus. Die Farben, die Haare, die weiße Farbe im Gesicht und hinten am Nacken, die Holzschuhe… Wirklich total unreal. Ich war einfach nur geflasht.

Gion - Geisha Viertel



In the moon (Rooftop Bar)

Ein kleiner Geheimtipp der lieben Misa. Sie hat in Kyoto studiert und mir diese Dachterrasse empfohlen. Schon wieder so ein schöner Tagesabschluss!

In the moon

In the moon



DAY 2

Rent a Kimono

Zusammen mit Jenny (Kaufhöfler kennen Jenny und sie war zufälligerweise auch in Japan unterwegs. 😉) haben wir uns einen Kimono ausgeliehen. Was für ein Erlebnis! Schon allein die Organisation von diesem „Laden“ war richtig professionell. Ich würde es auch als Kimono Mafia bezeichnen. 😜

Im EG angekommen hieß es: Schuhe aus!

Dann ging es in den 1.Stock zur Anmeldung. Im Anschluss durfte man sich einen Kimono ausleihen. Nach Körpergröße sortiert hingen allerlei Muster und Farbvarianten an den Wänden. Absolute Reizüberflutung.

Renting a Kimono

Pick one!

Renting a Kimono

Nachdem Kimono und Gürtel ausgewählt waren, ging es in den 2. Stock und man wurde eingekleidet. Waaaaaaahnsinn wie viele Schichten und Lagen unter so einem Kimono stecken. Leider durfte man dort keine Fotos machen. Ok, nachvollziehbar, da man sich bis auf die Unterwäsche ausziehen musste. ;-) 

Heimliches Foto Nr. 1

Heimliches Foto Nr. 2 - Hier sieht man alle "Zutaten" bzw. Lagen/ Schichten.

Im 3. Stock hat man sich die passende Handtasche zu seinem Kimono ausgesucht. Hier schon die erste Herausforderung: Treppensteigen in diesen Dingern. Haha! 😄 Was haben wir gelacht!

Renting a Kimono

Wieder runter ins EG durfte man sich Schuhe raussuchen.

Bei angenehmen 32 Grad ging es dann mit gefühlt 10 Schichten raus.

Renting a Kimono

Jenny and me :)

Endlich groß!  😂

Renting a Kimono


Alles in allem ein richtig cooles Erlebnis! Und noch viel schöner, wenn man es zu zweit erleben kann. Danke Jenny!! 😍
Laura



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