27 Juli 2019

BORA BORA

Wie fange ich diesen Bericht an?

Es fällt mir tatsächlich schwer das hier in Worte zu fassen. Aber ich versuche es mal: Ich liege gerade in der Hängematte, schaue aufs Meer und höre nur das rauschen der Wellen. Neben mir im Sand kämpfen Einsiedlerkrebse um eine größere Muschel. Ansonsten ist hier gerade niemand am Strand. 





Wie bereits erwähnt, bin ich dieses Mal auf einer Motu. Also einer kleinen Insel. Bora Bora, die Hauptinsel, ist ca. 10 Minuten mit dem Boot entfernt. Meine Unterkunft nennt sich „Blue Heaven Island“. Und es ist wirklich wie im Paradies.
 
Motu: Blue Heaven Island
Die Insel (bzw. ein Drittel davon) gehört Monique aus Malibu. Ansonsten lebt hier aber eigentlich niemand. D.h. es gibt hier auch keine freilaufenden Hühner. Eine völlig neue Erfahrung für mich. Haha.

Lediglich zwei Hunde und Katzen leben mit Monique hier. Daneben gibt es Jimmy und Cathy. Alle drei kümmern sich um Gäste und um das Essen. 

Jimmy

Links: Cathy, Rechts: Monique

Jimmy ist zudem der einzige mit einem Bootsführerschein. Damit ist er quasi non-stop unterwegs, denn es muss ALLES per Boot auf die Insel gebracht werden: Wasser, Klopapier, Fleisch, usw. Warmwasser gibt es seit kurzem per Solarenergie. Ansonsten läuft alles weitestgehend mit Gas (Herd, Ofen, usw). Der Gärtner kommt by the way immer mit dem Kanu zur Arbeit.
 
Jimmy in Action.

Alles wird per Boot auf die Insel gebracht.
Jimmy spricht nur ein wenig Englisch. Aber er ist immer super höflich und hilfsbereit. Vor allem, wenn man komische Tausendfüßler in seiner Hütte findet. 
Laura: "Jimmy can you come? There's a weird insect in my room."
Jimmy: "Scorpion?"
Laura: "Wait, what???"
Jimmy (schaut sich das Tier an und springt drei Schritte zurück): "Oh Lora verrrry dangerous. Verrrry dangerous. Here in Polynesia no snakes, no scorpions, but this."
😁😁😁😁😁
Es war so klar, dass dieses giftige Vieh in meiner Hütte liegen musste. Ich habe ja schon wieder so lachen müssen. Anscheinend brennt es fürchterlich, wenn der Tausendfüßler einen "beißt". Hauptsache ich habe erstmal ein Video von diesem Teil gemacht, bevor ich Jimmy gerufen hab. Hahahaha. Leben am Limit! 😅

Monique hat vor 19 Jahren dieses schöne Fleckchen Erde gekauft und damals gab es nichts: kein Strom, kein Wasser… Noch nicht mal einen Anlegeplatz vor Ort. Nach und nach haben sie und ihr Freund alles erbaut. In 2009 oder 2010 ist ein Zyklon über die Insel gefegt und alles war weg. Noch nicht mal der Holzsteg im Wasser war da. Die Korallen lagen angeblich in der Küche und Monique musste von vorne anfangen. Erst dann haben sie fünf kleine Hütten gebaut, welche heute vermietet werden. Sprich es ist nie wirklich viel los auf der Insel.
 
Monique and me :)
Meine kleine Holzhütte. Mitten zwischen Palmen >> Auf herunterfallende Kokosnüsse aufpassen!

Das muss ich Euch aber eben noch erzählen. Bevor Monique die Insel gekauft hat, war sie ausgebildete Tiertrainerin für Filme. Haha! Sie hat mit Löwen, Tigern und Affen zusammengearbeitet. Einer Ihrer Affen war sogar im Michael Jackson Video und sie hat Michael Jackson drei Wochen vor seinem Tod noch getroffen. Daneben hat sie Celine Dion, Barbara Streisand und was weiß ich wen noch alles getroffen. Was ein verrückter Beruf!
 
Monique's Affe 🐵
Apropos verrückte Berufe: Gestern waren ein dänisches Pärchen hier und er ist Bodyguard vom Kronprinzen von Dänemark. 😎

Jede Mahlzeit wird frisch von den dreien (Monique, Cathy & Jimmy) zubereitet. Mittlerweile gehöre ich auch schon zum Inserat und während dem Kochen sitze ich immer mit in der Küche und schaue zu. Jimmy schenkt uns dann immer eine Runde Rum ein. Gestern haben mich z.B. Gäste gefragt, ob ich hier arbeite. 😅
 
Küchenmomente
Cathy in Action
Alles wird frisch zubereitet.

Jeden Morgen: Frühstück am Meer.

Chicken with Coconut Sauce a la Jimmy :) Den Tofu rechts ignoriere ich mal. 

Gegenüber Blue Heaven Island liegt eine weitere Motu. Diese gehört dem französischen Milliardär der Kosmetiklinie NARS. Auf dieser Motu hat er 1200 Palmen einpflanzen lassen… Laut Cathy sind die Besitzer einmal im Jahr für maximal zwei Wochen zu Besuch. Mit dem Kanu muss man echt aufpassen, dass man der Insel nicht zu nah kommt. Auf den Palmen sind Kameras installiert, so dass Mr. Milliardär von USA aus angeblich alles sehen kann.
Unser Blick auf die andere Motu.

Mr. Milliardär's Insel.

1200 Palmen wurden nachträglich angepflanzt.

Unsere Aussicht.

Jetzt aber zu meinem absoluten Highlight: Das Korallenriff.

- W W -

Ich habe noch NIE solche Farben gesehen! So habe ich mir eigentlich das Great Barrier Reef vorgestellt. Und so wird einem auch das Riff in „Findet Nemo“ vorgegaukelt. Aber da muss man wirklich auf die einsamste Insel fliegen, um das erleben zu dürfen?! Das ist schon auch traurig und hat mich mal wieder zum Nachdenken angeregt… Überall auf der Welt sterben die Korallen ab und hier findet man noch das reinste Unterwasserparadies.

Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie viele Stunden ich im Wasser verbracht habe. Meine Finger waren schon mehr als runzelig und haben sich fast aufgelöst. Ich habe gefühlt hundert Videos gemacht, weil ich einfach nicht genug davon bekommen konnte. 

Monique hat mich dann auch noch zu abgelegenen Ecken mitgenommen und ich glaube ich bin jetzt offiziell eine Meerjungfrau. Stunden waren wir da draußen. Fische haben uns begleitet (…und mich attackiert. 😂😂😂😂) 
Sie hat mir allerlei Krebse und Muscheln gezeigt (inkl. den giftigen). Wir haben sogar die Muscheln gesehen, welche die typischen Tahiti Perlen produzieren.
Aber schaut es Euch einfach selber an:

Monique beim Muscheln-Schnorcheln.

💙

Seht ihr die Muscheln? Die haben sind immer zugegangen, wenn ich mich genähert habe. 😂

Riesige Korallen...

Korallen vor der Türe.

Herzförmiger Koralle 💙

Dieser Lagoon Triggerfish (alias Humuhumunukunukuapa) hat mich attackiert. Anscheinend  bin ich zu lange in seinem Revier gewesen. 😆

Unbeschreiblich...

Blue Heaven Island

Da haben sie mich zu Zweit attackiert. 😂😂😂😂 Ich habe so lachen müssen.

Noch Fragen?

In dieser Koralle haben mindestens 20 kleine blaue Fische gehaust. Erkennt man das?

Blue Heaven Island

Riesige Brain Coral.

Monique und eine giftige Muschel...

💙

Glasklares Wasser...
Exploring...

Zum Greifen nah. :)



Morgens habe ich immer mit dem Brot vom Vortag die Fische gefüttert.











😂😂😂 Der Moment, wenn der Fische an einem selber knabbert.

Mir hat es wirklich so gut auf Blue Heaven Island gefallen, dass ich nicht einmal das Bedürfnis hatte, die Hauptinsel sehen zu müssen. Auf Bora Bora selber hätte ich mir wieder ein Auto mieten müssen, da es keinen Bus gibt. Oder ich hätte per Anhalter herumdüsen müssen. 

Lieber habe ich mit einer Kokosnuss in der Hand und in der Hängematte liegend, das Meer und die herumliegenden Motus bewundert. Oder ich war im Wasser. J

Tahia, die Tochter von Jimmy, war zu Besuch und wir sind mit dem Kanu raus. Hinten auf dem Kanu sieht man Tapuna den Hund. 😅


Blue Heaven Island

Meine kleine Holzhütte.

Blue Heaven Island

Blue Heaven Island

Lieblingsplatz

Blue Heaven Island

Möchte jemand werden?

Angeblich laufen die Tikis nachts über die Insel. 😉

Blue Heaven Island

Tahia und ich :)

Tapuna der Hund wollte unbedingt mit Kanu fahren.


"Esszimmer"


Tupai - Die woh frechste Katze, die ich je kennengelernt habe.

Island Style
Blue Heaven Island

Tupuna 🐶 Seine Nase ist etwas zerkratzt, da am Vortag mit einem Krebs gekämpft wurde...

😊

Blue Heaven Island

Blue Heaven Island

Das Wasser...

Island Style





Lieblingsplatz

Tahia am daddeln mit meinem Handy :)

Jetzt bin ich auch zum ersten Mal so richtig traurig, dass ich weiterziehen „muss“. In knapp 30 Minuten fährt mich Jimmy zum Flughafen. Der Flughafen von Bora Bora liegt auf einer Insel und jeder Gast bzw. jeder Koffer muss per Boot zur Unterkunft gebracht werden.

Flughafen Bora Bora

Im Hintergrund sieht man Bora Bora.

Von dort geht es zurück nach Tahiti (Hauptinsel) und dann weiter nach LA. Bei dem Gedanken meine geliebte Hängematte zu verlassen, kommt mir doch glatt ein Tränchen.


Aber ich bin dankbar, dass ich diese Mini-Insel kennenlernen durfte. Ich glaube, hier muss ich auch nochmal herkommen. Irgendeiner muss ja schließlich nach dem Riff sehen. 😜
 Maururuu Bora Bora!
Laura



P.S.: Jetzt hätte ich doch glatt den Sternenhimmel vergessen. Die Milchstraße und Sternschnuppen standen jeden Abend auf dem Programm:







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