Mit Air Tahiti (und einer kleinen Propeller Maschine) ging es nach Papeete. Am Flughafen von Rarotonga (Cook Island) musste ich ja schon ein bisschen über die Kofferwaage schmunzeln. Hier auf den Inseln ist eben alles noch ein bisschen anders.
In Papeete angekommen wurde man wieder von Ukulele Spielern empfangen. Daran könnte ich mich so langsam gewöhnen. 🌺🌴🌈
Da Tahiti nun das erste Land mit Rechtsverkehr ist, habe ich mir sofort einen Mietwagen genommen. Am Flughafen schnell noch ins Wifi eingeloggt und die Adresse von meinem Airbnb eingegeben.
Ja und dann stand ich da. Im stockdunkeln auf irgendeinem Berg vor einem großen weißen Tor. Da ich auch auf Tahiti mal wieder kein Signal habe, konnte ich meinen Airbnb Host (Timi) noch nicht mal anrufen. Ok, cool bleiben: „Vor ein paar Kilometern bin ich an einem McDonald’s vorbeigefahren. Da gibt es sicherlich Wifi.“
Nix da. No Wifi und vor allem keiner der mich auf Englisch verstanden hat. Also, dass Franzosen in Frankreich kein Englisch sprechen wollen, wusste ich ja, aber hier? Hilfe! Vom McDonald’s ging es zur Tankstelle und dann zum Supermarkt. Endlich habe ich ein Mädchen gefunden, die mich einigermaßen verstehen konnte. Sie hat mir ihr Handy geliehen und ich konnte diesen Timi endlich anrufen.
Meinte der doch tatsächlich, dass er nicht mehr dachte, dass ich noch kommen würde. Äh Hallo?! Anscheinend gingen weder seine Nachrichten noch meine über Airbnb raus. So kam die korrekte Wegbeschreibung auch nicht bei mir an. Auf Airbnb stand die Straße „Route de Jambolana“. Ja diese Jambolana Straße ging früher vom Meer bis auf den Berg hoch und ist heute getrennt durch eine Art Schnellstraße. Google schickt einen somit IMMER auf den Berg. Diese Inseln… Also da war Japan echt ein Kinderspiel!
Naja, da es bereits stockdunkel und die Handyverbindung echt schlecht war, habe ich nur ein paar Brocken am Telefon verstanden. Aber egal, ich versuche es ohne Google Maps. Die Straße habe ich dann tatsächlich auch gefunden.
Aber woher sollte ich wissen, welches Haus es ist. Hausnummern gibt es kaum welche. Also: Auto abgestellt, zur nächsten Pizzeria gelaufen, ins Wifi eingeloggt, Timi nochmals angerufen... Der muss wirklich gedacht haben, dass ich bekloppt bin, aber sein Haus liegt in einer Sackgasse mit einem sehr aggressiv blickenden Hund hinterm Zaun. Da geh ich doch nicht einfach so rein!
Nach dem 4. Versuch war ich endlich da. Timi selber war noch nicht mal zu Hause. Seine Mutter hat mir aufgemacht.
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Timi's Airbnb |
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Mein Zimmer :) |
Was soll ich Euch sagen. Dieser Timi ist in meinen Augen der klassische verpeilte Surfer. Anscheinend hat er jahrelang in Sydney am Bondi Beach als Surflehrer gearbeitet und lebt jetzt im Haus seiner Mama und ist Englischlehrer. Aber eigentlich ist er nie da und IMMER beim Surfen. Gefühlt bringt er auch keine zwei Sätze hintereinander heraus. Aber das bleibt unter uns. Immerhin hat er mir angeboten, dass er mich heute mit zum Surfen nimmt. Nach dem Unterricht bringt er den Kindern das Surfen bei und da kann ich heute mitmachen.
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Außenbereich Airbnb |
Seine Mama ist dagegen eine sehr liebenswerte Person. Sie lebt mittlerweile in Sydney und ist nur über der Winterzeit hier auf Tahiti in ihrem ehemaligen Elternhaus. Das Haus und der Garten sind wirklich wunderschön! Hier hängen Früchte vom Baum, die habe ich noch nie gesehen. Das Haus hier wird übrigens auch nie abgeschlossen. Selbst das Gartentor kann jeder öffnen, da es kein Schloss gibt. Theoretisch könnte jeder, jederzeit hier herein. Das finde ich eher mittelcool, aber was will ich machen.
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Garten |
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Die Ur-Großmutter von Timi. Ich fand das Bild total schön! |
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Was ist das alles? |
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Eine Schaukel unter dem Mango Baum. |
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Mangos :) |
Und dann ist da noch Dakine der Hund.
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Dakine |
Anscheinend ein ehemaliger Straßenhund und entgegen seinem aggressiven Blick echt lieb und vor allem wild. Und zwar so wild, dass er gestern Abend, als ich zum Strand gehen wollte, das Türchen aufgestoßen hat. Und weg war er.
Gut gemacht Laura. Du hast den Hund von deinem Airbnb weglaufen lassen. Timi’s Mutter (ich kann den Namen nicht aussprechen) meinte, ich soll einfach das Tor offen lassen und dass er schon zurückkommen wird. Ahja… Aber was sollte ich machen? Also bin ich in Richtung Strand gelaufen.
Auf einmal springt mich von hinten etwas an: Dakine. Oh ich war ganz schön erleichtert. Kurz hatte ich auch gedacht, ich würde ihn nach Hause bekommen. Aber nix da. Ich konnte ihn weder am Halsband festhalten noch mit irgendwas locken.
Da er mich allerdings verfolgt hat, habe ich mir gedacht: „Na gut, dann gehen wir eben zusammen zum Strand und nach deinem Auslauf geht’s zurück.“ So war’s dann auch. Dakine war mit mir am Strand und ist wie wild durchs Meer gehüpft, hat Vögel gejagt und sich auf der Straße fast überfahren lassen. Boah, ich bin wirklich tausend Tode gestorben und war völligst durchgeschwitzt als wir endlich zurück waren und Dakine wieder hinter Gittern war. Haha. Selten so einen unentspannten Sonnenuntergang gehabt.
Seitdem liebt mich der Hund. Welch Überraschung. Gerade sitze ich auf der Terrasse und Dakine beobachtet mich...
Ansonsten bin ich gestern einmal um die Insel gedüst. Welch Freiheit! Ich alleine mit meinem Mietwagen. Da gestern Sonntag und zudem ein französischer Feiertag war, hatten alle Geschäfte zu. Und damit meine ich wirkliche ALLE Geschäfte. Irgendwie bin ich das nicht mehr gewohnt.
Seitdem ich reise, vergesse ich welches Datum und welcher Wochentag ist. So habe ich Samstagabend (nach der Odysee mit meinem Airbnb) auch nichts mehr eingekauft. Mist. Ich bin fast verhungert. Irgendwann habe ich ein Restaurant am Straßenrand gesehen, welches geöffnet hatte, und ich hätte fast eine Vollbremsung hingelegt. Haha.
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Streetart Papeete |
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Papeete |
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Papeete als ALLES geschlossen hatte. |
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Papeete |
Die Hauptinsel von Tahiti ist soooo schön! Ein bisschen erinnert mich das alles hier an Hawaii. Aber an ein früheres Hawaii. Die schwarzen Vulkanstrände, Berge, Wasserfälle, uvm.
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Papeete - Hauptstadt |
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Tahiti |
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Tahiti - Man fährt die ganze Zeit an der Küste entlang. |
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